Die Airline Hamburg International ist pleite - dies trifft auch Zeichner geschlossener Flugzeugfonds

Wegen akuten Liquiditätsmangels stellte die regionale Airline Hamburg International am 19.10.2010 einen Insolvenzantrag. Diese Pleite betrifft nicht nur die Mitarbeiter der Airline, sondern auch zahlreiche Zeichner geschlossener Flugzeug-Leasingfonds. ...

Anleger von vier Emissionshäusern haben sich an Fliegern vom Typ Airbus A 319 beteiligt, die an Hamburg International weitergeleast wurden. Aufgrund der Pleite fallen die Einnahmen der Fonds erst einmal aus, was unangenehme Folgen für die Fondsanleger bedeuten kann.

Beim Hamburger Initiator Lloyd Fonds sind zwei Fonds betroffen:

Den 61 Mio. EURO schweren „Air Portfolio II“ mit zwei Flugzeugen und dem Dachfonds „Premium Portfolio“, der zum Teil in den „Air Portfolio II“ investiert hat.

Wölbern Invest hatte  sich bei dem Fonds „Global Transport Aviation Nr. 2“ und „… Nr. 3“ mit jeweils einem Flieger auf die Regionalairline verlassen.

Ebenfalls betroffen sind die Töchter der Unicredit, Wealthcap und HGA Capital. Deren Fonds haben sich über Genussrechte an einem Dachfonds der HSH Nordbank beteiligt.

In diesem „HSH Global Aircraft“ befinden sich insgesamt achtzehn Flieger, so dass in diesem Fall wohl die Ausfälle begrenzt bleiben.

Für die betroffenen Fonds muss jetzt sehr schnell ein Nachmieter für die ausgefallene Airline gefunden werden. Dies ist aufgrund der momentan schwachen Marktlage und der bevorstehenden kalten Jahreszeit extrem schwierig.

Jedenfalls steht jetzt schon fest, dass die Kalkulation der Fondsanleger nicht wie prognostiziert aufgehen wird. Wir berichten weiter ....

 

Patrick M. Zagni

Rechtsanwalt / Fachanwalt für
für Bank- und Kapitalmarktrecht